Was früher Material für einen Geheimagentenfilm war ist heute präsenter in unserem Leben denn je. Ob verlorener Schlüsselbund, Standortverfolgung des Haustieres oder Fahrzeugortung. Wir haben für euch einige Varianten getestet und zusammengefasst.
Der Bluetooth-Tracker
Diese Geräte werden nicht selten mit GPS-Ortungsgeräten verwechselt und dienen in der Grundidee demselben Zweck. Der Standortverfolgung bestimmter Objekte oder Lebewesen. Wie der Name schon sagt, setzt der Bluetooth-Tracker eine Bluetooth-Verbindung voraus – beispielsweise zum Smartphone des Eigentümers. In den meisten Fällen wird dann auch das GPS dieses Smartphones zur Standortermittlung des Wertgegenstandes oder des Haustieres genutzt. Befindet sich der Bluetooth-Tracker also außer Reichweite des Smartphones, ist eine Ortung nicht mehr möglich. Die Reichweite ist abhängig von der Geräteklasse:
Klasse 1 Geräte haben eine Reichweite bis zu 100 Meter, Klasse 2 Geräte bis zu 10 Meter und Klasse 3 Geräte reichen nur einen Meter weit.
Vorteile der Bluetooth-Tracker sind dabei der Preis, welcher sich im Normalfall auf eine einmalige Zahlung von unter 100 Euro beschränken. Folgekosten treten in der Regel nur hinsichtlich der Batterie auf, welche jedoch aufgrund des geringen Stromverbrauches eine recht lange Lebenszeit hat (abhängig der Datenübertragungsrate und -menge). Einige Geräte sind auch mit einem wiederaufladbaren Akku ausgestattet. Außerdem sind die Bluetooth-Tracker sehr klein und setzen auf ein schickes Design, um für den Endverbraucher attraktiv zu sein.
Der Nachteil bei Bluetooth-Trackern ist das diese nur geortet werden können, wenn sie sich innerhalb der Reichweite befinden. Dieser Nachteil wird durch andere Smartphone-Anwender mit denselben Bluetooth-Tracker kompensiert, indem deren Apps den Standort des eigenen Bluetooth-Trackers erfassen und an einen zentralen Server senden. Dies funktioniert nur so gut, wie flächendeckend die App des eigenen Bluetooth-Tracker Herstellers von anderen Anwendern genutzt wird.
Zu den bekanntesten Bluetooth-Trackern gehören: Tile (Tile Mate, Tile Slim, Tile Sticker), Musegear, Chipolo, Samsung Galaxy SmartTag oder auch das Apple AirTag. Beim AirTag gibt es jedoch einen spannenden Vorteil: Apple setzt auf ein eigenes Netzwerk aus den Apple-Geräten, in welchem sich die AirTags einwählen. Somit benötigt das eigene AirTag keine zwangsläufige Verbindung zum eigenen Apple-Gerät. Es genügt, wenn der AirTag in der Nähe eines fremden Apple-Gerätes ist. Das kann hilfreich sein, wenn man bspw. seinen Geldbeutel in einem Café hat liegen lassen und darin ein AirTag befindlich ist. Bei schnell und weit beweglichen Objekten ist hier jedoch nicht von einer lückenlosen Aufzeichnung auszugehen (bspw. im Fahrzeug). Auch wenn das Haustier in ein Waldstück rennt, ist ein AirTag vermutlich keine große Hilfe bei der Suche. So kompensiert Appel einen der wesentlichen Nachteile von Bluetooth-Trackern: Das fehlende Netzwerk.
Fazit: Bluetooth-Tracker eignen sich ideal für das Auffinden eines Schlüssels oder Geldbeutels, zum Beispiel innerhalb der Wohnung. In der Regel sieht man dabei auch nur den letzten bekannten Standort und keinen genauen Streckenverlauf.
Der GPS-Tracker
GPS-Tracker haben eine unbegrenzte Reichweite und können überall auf der Erde gefunden werden, wo GPS-Signale verfügbar sind. Hierzu sind gängige GPS-Tracker mit einem GSM-Modul ausgestattet, welches mit einer passenden SIM-Karte die Standortdaten live übermittelt. Solche Technologien gibt es beispielsweise auch in SOS-Trackern, die häufig von Senioren genutzt werden. Diese verfügen über eine Taste, die bei Druck einen Notruf mitsamt GPS-Standort absetzt.
Dabei unterscheiden sich die Modelle zusätzlich in reine SMS-GPS-Tracker, welche ausschließlich im Falle einer Aktion eine einzelne SMS mit dem aktuellen Standort an das eigene Smartphone senden und GPS-Trackern, die eine Datenverbindung aufbauen. So z.B. Fahrzeugortungssysteme, wie die von FLEETIZE, Vimcar, Webfleet und Co.. Bei diesen übermittelt der GPS-Tracker in einem bestimmten Intervall seinen Standort, wodurch eine lückenlose Ortung und Dokumentation des Bewegungsmusters ermöglich wird. So haben Unternehmen Einblick in das Einsatzverhalten des Fuhrparks. Entsprechend liegt hier jedoch ein deutlich höherer Stromverbrauch vor. Daher werden Fahrzeugtracker nicht selten direkt am Bordstrom angebunden. Entweder per einheitlicher Schnittstelle (OBD2, Zigarettenanzünder) oder direkt und fest verkabelt.
Da im GPS-Tracker deutlich mehr Technologie verbaut ist, sind diese Geräte wesentlich größer als ein Bluetooth-Tracker in Knopfgröße. Das wirkt sich zwar auch auf das handliche Design aus, aber setzt nun mal auch höhere Qualitätsstandards. Außerdem benötigen Nutzer einen Datentarif, der die Übertragung der Standortdaten ermöglicht. Bei den gängigen Anbietern, wie FLEETIZE und Vimcar ist dieser Service jedoch meist in der Abo-Pauschale enthalten. Dafür erhält man bei beiden Anbietern die Hardware ohne Einmalzahlung während der Vertragslaufzeit zur Verfügung gestellt.
Fazit: GPS-Fahrzeugortung hat den Weg für viele weitere Funktionen geebnet. Die vermutlich am weitesten verbreitete ist das elektronische Fahrtenbuch: Hier ist seit jeher eine lückenlose Aufzeichnung zwingend erforderlich, was mit der elektronischen Variante wesentlich komfortabler umzusetzen ist. Aber auch Verwaltungsthemen wie der rechtzeitige TÜV-Termin, nutzungsabhängige Prüfungen und Kostenerfassungen sind mithilfe einer GPS-Fahrzeugortung mit integriertem Fuhrparkmanagement eine Leichtigkeit!
Abschließend sei zu sagen, dass Bluetooth-Tracker wie das Apple AirTag oder Tile schick und für kleines Geld zu haben sind, jedoch diese keinen vollwertigen GPS-gestützten Tracker ersetzen können. Vor allem dann, wenn hochwertige Güter geortet werden sollen oder eine lückenlose Einsatzdokumentation (bspw. im Fuhrpark) benötigt wird.
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